Wie ist es dazu gekommen, dass Sie Bilder bewegen und in Szene setzen?
Nach der Matura bin ich an die Filmschule Zelig – und seither im Filmbereich tätig. In den letzten Jahren weniger als Filmemacher, sondern vor allem als technischer Dienstleister, meistens als Key Grip im Spielfilmbereich. Schon in der Filmschule war ich immer derjenige, der technische Lösungen finden sollte, wenn etwas nicht standardmäßig machbar war. Dieser Ruf ist mir geblieben und hat mich zum Key Grip geführt, wo es genau dieses Improvisationstalent braucht. Die Kamerabühne hat mir, gemeinsam mit der IDM Film Commission, die Tür zum Spielfilm geöffnet.
Wie hat sich Ihre Ausrüstung im Laufe der Zeit verändert?
In den Anfangsjahren habe ich noch mit schweren SD-Kameras gearbeitet, deren Bildqualität damals wie heute kaum zumutbar war. Für den Key Grip sind Gewicht und Größe des Equipments zentraler: Heute ist es deutlich leichter, auch wenn eine voll ausgerüstete Spielfilmkamera immer noch einiges wiegt. Dank leichterer Kameras und Gimbals braucht es inzwischen viel seltener Schienen oder Dollyfahrten. Das macht einiges einfacher, aber auch nur bedingt: Man schleppt zwar weniger Gewicht, trägt es dafür aber oft deutlich länger.
Ist der Zugang zur Kamerabühne bei einem kleinen Doku-Dreh anders als bei einer aufwändigen Kinoproduktion?
Im Grunde ändert sich nicht viel. Bei einer kleinen Doku kommt die Kamerabühne häufig gar nicht oder nur an wenigen Tagen zum Einsatz. Meist wird aber ein Gimbal oder eine kleine Drohne die Arbeit erledigen. Beim Spielfilm kann man allein schon wegen des Budgets und der planbaren Bilder mehr Bühne einsetzen. Aber auch das hängt stark vom Projekt ab und nicht zwingend davon, ob es sich um eine (inszenierte) Doku oder einen Spielfilm handelt.
Die Local Talents 2025 sind von IDM Film Commission ausgewählte Südtiroler Filmschaffende und Fachkräfte, die seit 10 und mehr Jahren in der lokalen Filmbranche tätig sind. In diesen Kurzinterviews erzählen sie, was sie an ihrem Beruf und am Film lieben.