Local Talents: 3 Fragen an … Florian Geiser

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Bevor Florian Geiser als Post-Production Coordinator/Supervisor begann, sich um die Planung von Projekten und die Einhaltung von Deadlines zu kümmern, hat er die Filmwelt in all ihren Facetten kennengelernt: „Die Erfahrungen als Praktikant, im Schnitt, in der Farbkorrektur, am Set, als Data Manager, DIT und Studioleiter helfen mir heute enorm, Ordnung in das kreative ‚Chaos‘ nach dem Dreh und Schnitt zu bringen.“ Mit TAKE spricht er über den wichtigsten Moment in seiner Arbeit und die vielfältigen Chancen, die ihm sein Job und Südtirol bieten.
Take

Was muss man für Ihren Beruf beim Film mitbringen?

Florian Geiser

Man braucht technisches Verständnis, organisatorisch-planerische Fähigkeiten und ein gutes Maß an Feingefühl. Bei internationalen Projekten läuft die Postproduktion von Ton, Bild und VFX oft in verschiedenen Ländern parallel – da geht es darum, alle Stellen gut zu koordinieren. Und: Jeder Film ist ein Prototyp. Jedes Projekt ist anders, jedes Team funktioniert anders. Da hilft es, auf Menschen eingehen zu können – und trotzdem Struktur reinzubringen.

Take

In der Post Production jagt eine Deadline die nächste – welche ist die wichtigste?

Florian Geiser

In der Postproduktion ist jeder Schritt eng mit dem nächsten verbunden – wie eine Kette: Jede Verschiebung wirkt sich auf das aus, was danach kommt. Aber die wichtigste Deadline ist definitiv die Erstellung der Nullkopie, also der Moment, in dem der Film final fertiggestellt und ausgeliefert wird. An diesem Datum hängen Weltpremieren, Auswertungen, Verträge. Wenn wir es nicht einhalten, entsteht ein enormer finanzieller Schaden. Deshalb ist es unsere Verantwortung, dass der Film an diesem Tag bereit ist.

Take

Warum sind Sie noch in Südtirol?

Florian Geiser

Ganz ehrlich: Mein Weg wäre vermutlich ein anderer gewesen, gäbe es nicht die IDM Film Commission, wäre ich heute möglicherweise nicht mehr in Südtirol. Die Filmförderung hat es erst möglich gemacht, dass größere Projekte hierherkamen. Das war die Initialzündung für das, was ich heute mache – weil ich so an internationalen, aber auch lokalen Produktionen in meiner Heimat mitarbeiten konnte. Heute wirke ich auch an TV- und Kino-Projekten außerhalb mit. Aber nur, weil ich damals die Chance hatte, in diesem Beruf Fuß zu fassen. Durch das professionelle Umfeld, das sich über die Jahre entwickelt hat, kann ich heute mit meiner Familie in Südtirol leben, flexibel von zuhause arbeiten und trotzdem bei spannenden, internationalen Projekten dabei sein.

Take

Die Local Talents 2025 sind von IDM Film Commission ausgewählte Südtiroler Filmschaffende und Fachkräfte, die seit 10 und mehr Jahren in der lokalen Filmbranche tätig sind. In diesen Kurzinterviews erzählen sie, was sie an ihrem Beruf und am Film lieben.

Foto (c) Tiberio Sorvillo
Veröffentlicht am 04.09.2025

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